Beckenboden Physiotherapie für Kinder

Übersicht der Funktionsstörungen

Funktionsstörungen der Blase

• Funktionelle Inkontinenz (Urne-Syndrom, Belastungsinkontinenz, u.w.)
• Organische Inkontinenz
• Sonderformen der Inkontinenz (Blasenreifungsverzögerung, Giggi Inkontinenz, u.w.)
• Enuresis nocturna (Einnässen)
• u.w.

Funktionsstörungen des Darms

• Enkopresis (Einkoten)
• Toilettenverweigerunssyndrom
• Toilettenphobie
• Obstipation (Verstopfung)
• u.w.

Angeborene Störungen

• Blasenextrophie
• Ektoper Ureter
• Spina bifida (offener Rücken)
• Analatresie
• M. Hirschsprung
• u.w.

Häufiges Beschwerdebild ist die Enuresis nocturna (Einnässen)

Es gibt vielfältige Ursachen für die Enuresis  - dies sollte vor einer Therapie abgeklärt werden.

1.    Genetische Veranlagung; auch wenn nur ein Elternteil als Kind ins Bett machte, besteht eine gewisse Wahrscheinlichkeit, dass eine vererbte neurologische Reifeverzögerung vorliegt. Bei einem betroffenen Elternteil ergibt sich eine Wahrscheinlichkeit von 45 %. Wenn beide Eltern betroffen waren, besteht eine Wahrscheinlichkeit von 77 %, dass das Kind Enuresis aufweist.

2.    Reifeverzögerung = der Kontrollmechanismus, der für die Blasensteuerung zuständig ist, ist noch nicht vollständig ausgebildet.

3.    Kinder mit ADHS

4.    ADH-Mangel; das Antidiuretische Hormon (ADH) reguliert den Wasserhaushalt im Körper. Bei Erwachsenen sorgt dieses Hormon dafür, dass die Blase nachts ruhig ist. Bei Babys und Kleinkindern ist dieses Hormon noch nicht vollständig aktiv, daher gibt es im Verlaufe des Tages keine Unterschiede bei der Ausscheidung. 

5.    Geringe Blasenkapazität

6.    Falsches Trinkverhalten 

7.    Harnwegsinfekte 

8.    Psycho- soziale Aspekte; diese sind selten und werden daher hier an letzter Stelle genannt.

Zahlen, Daten und Fakten
In Deutschland sind 120 000 bis 160 000 Kinder im Alter von 5 Jahren von Enuresis (Bettnässen) betroffen. 640 000 Kinder sind im Alter zwischen 5 und 10 Jahren betroffen. Jedoch ist die Dunkelziffer möglicherweise noch viel höher.